Gedenktag der Deportation der Wolgadeutschen – Veranstaltung am 20. September in Karlsruhe

Gedenkveranstaltung am 20. September in Karlsruhe

Am 20. September 2025 fand im Jugendhaus Karlsruhe eine besondere Gedenkveranstaltung der Ortsgruppe Karlsruhe der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) statt. Anlass war der 28. August – Gedenktag an die Deportation der Russlanddeutschen.

An diesem Tag im Jahr 1941 begann eine der tragischsten Phasen der Geschichte der Russlanddeutschen: Hunderttausende Familien wurden aus ihrer Heimat herausgerissen und unter schwersten Bedingungen nach Sibirien, in den Ural und nach Kasachstan deportiert. Besonders die Kinder litten unter den Folgen von Vertreibung, Hunger und Diskriminierung.

Der Termin am Weltkindertag wurde bewusst gewählt, um auf das Leid der jüngsten Generation aufmerksam zu machen, deren Kindheit von Entbehrung und Not geprägt war.

Zu Gast war Dr. Eugen Eichelberg, Projektleiter der Wanderausstellung „Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart“. In seinem Vortrag schilderte er eindrucksvoll die Erfahrungen der Kinder während und nach der Deportation. Mit einer begleitenden Präsentation und Kurzfilmen machte er deutlich, dass der Weltkindertag nicht nur ein Tag der Freude über Kinderrechte ist, sondern auch ein Tag des Gedenkens an jene Kinder, denen Rechte und Geborgenheit über viele Jahre verwehrt blieben.

Im Anschluss entwickelte sich ein Gespräch rund um die Themen der LmDR-Wanderausstellung, die die gesamte Geschichte der Russlanddeutschen beleuchtet – von der Einwanderung ins Russische Reich im 18. Jahrhundert über den wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung bis hin zu Verfolgung, Deportation und Neuanfang in Deutschland. Ziel der Ausstellung ist es, Wissen zu vermitteln, Vorurteile abzubauen und die Akzeptanz dieser Einwanderungsgruppe in der deutschen Gesellschaft zu stärken.

Die Teilnehmenden zeigten sich tief bewegt von den Schilderungen und dankbar für die Möglichkeit, Geschichte gemeinsam zu erinnern und zu reflektieren. Die Veranstaltung machte deutlich, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Russlanddeutschen wachzuhalten und die Erfahrungen an kommende Generationen weiterzugeben.

Die Wanderausstellung wird vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) gefördert.