Grenzenlosse Theaterkunst

Die zweite Staffel des Projekts „Grenzenlose Theaterkunst“ der LmDR Ortsgruppe Karlsruhe ging erfolgreich zu Ende: Nach monatelangen Vorbereitungen feierte das Projektteam mit dem Theaterstück „Lebens.Stationen - Ankommen“ am 10. Februar im Kulturzentrum Tempel Karlsruhe die Staffelpremiere.

Wieder standen Geschichten aus dem echten Leben im Mittelpunkt der Inszenierung. Ob rund um die Welt, zurück in die Vergangenheit, voller Humor oder im Gegenteil, voller Tragödien und Leid - eines hatten alle Geschichten gemeinsam: Sie berührten Herzen, spendeten Trost, machten die Menschheitsgeschichte greifbarer, weckten Gefühle und schenkten Hoffnung. 

Zu Beginn des Abends wurde das Publikum durch die Vorsitzende der Ortsgruppe Karlsruhe, Anna Kastalion, durch die SPD-Abgeordnete 

und Integrationsbeauftragte  der Stadt Karlsruhe Meri Uhlig sowie von Albina Baumann, Mitglied des Bundesvorstandes der LmDR und Vorsitzende des LmDR-Öffentlichkeitsausschusses, begrüßt.

 

Das Theaterstück „Leben.Stationen - Ankommen“ wurde von Anatolyj Danilov und seiner Tochter Aelita Corkill eröffnet: Das Vater-Tochter-Duo trag das von Ida Martjan neu interpretierte Gedicht „Es ist alles nur geliehen“ in russischer und deutscher Sprache vor. Umrahmt wurde die literarische Darbietung durch einen Film, der Anatolyj in wunderschönen Landschaften rund um Karlsruhe zeigte. Der Film entstand im Juli 2023 bei den Dreharbeiten mit Daniel Martin-Virolainen. In der Miniatur ging es um das vergängliche menschliche Dasein, um Sehnsucht und die Frage nach den wirklich wichtigen Dingen des Lebens.

In der nächsten Miniatur zeigten die junge Schauspielerin Doua Jedidi und Ida Martjan die Geschichte zweier Frauen auf der Suche nach dem Liebes- und Lebensglück. Das humoristische Stück sorgte für jede Lacher im Publikum und am Ende begeisterte Doua die anwesenden Gäste mit einem feurigen Tanz im traditionellen tunesischen Gewand.

Im „Verhör“, einer Persiflage mit einer guten Portion geistreicher und schlagfertiger Verspottung des DDR-Systems, glänzte der 86-Jährige Manfred Heere als DDR-Major Iswostschik, der einen Fluchtversuch witterte und eine Verdächtige mit seinen teilweise absurden Fragen konfrontiert. In der Rolle der frechen „Berliner Schnauze“ bot Ida Martjan dem systembesessenen Major schlagfertig und selbstbewusst die Stirn. Olga Sajac spielte die eigensinnige Sekretärin des Majors und rundete das lustige Trio glanzvoll ab. Für seine exzellente Darbietung erhielt Manfred einen tobenden Applaus und viel Zuspruch aus dem Publikum - aber auch aus dem gesamten Theaterteam! Zur Vollendung der gesamten Geschichte des Verhörs, folgten der Miniatur eine Szene zur der Fluchtvorbereitung auf einem Campingplatz, gespielt von Viktor Müller, Irina Stoll und Ruşen Kartaloğlu, und ein Kurzfilm, in dem Manfred in einem Interview von dem Fluchtweg seines Sohnes aus der DDR berichtet.

Den Abschluss des Gesamtstücks gestaltete die Theatergruppe „Meine Leute“. Amely Hanke, Leonie Martins, Paulina und Mark Martaler-Martin erzählten in der Miniatur „Wolgakinder“ die tragische Geschichte der Deutschen in der Sowjetunion und ihrem Schicksal in der Nachkriegszeit. Musikalisch umrahmt wurde das Stück durch Gitarrenspiel sowie durch Gesang von Oleg von Riesen und Katharina Martin-Virolainen.

Eine meisterhafte Leistung vollbrachten an diesem aufregenden Theaterabend der Chor „Harmonie“, unter der Leitung von Aelita Corkill, und der Sänger Cornelius Martjan, die das Stück musikalisch begleitet und das Publikum mit mehreren Rock-Balladen begeistert haben.